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Eifeler bejubeln FC-Sieg

15.04.2015


Eifeler bejubeln FC-Sieg

Im Schäfer-Bus mit 50 gehandicapten Fußballfans aus den Nordeifelwerkstätten zum Bundesligaschlager zwischen Köln und Hoffenheim – Reiseleiter und Ex-Kreispressereferent Herbert Born glättet Wogen, behebt Probleme und outet sich als Bayern-Anhänger 

Von Felix Kern

Ülpenich/Köln – „Come on FC!“ schallt es wieder und wieder durch das Stadion. Schals, Trikots, Mützen und Fahnen lassen die Menschenmassen auf den Tribünen wie ein wogendes rot-weißes Meer aussehen. Zum dritten Mal schwappt eine nicht enden wollende Laola-Welle durch das Stadion. Mit „Schäfer Reisen“ mittendrin: 50 FC-Fans aus den Nordeifelwerkstätten im Kreis Euskirchen und ihre Betreuer.

Die gehandicapten Werkstätten-Mitarbeiter aus dem Kreis Euskirchen sehen die Bundesligapartie des 1.FC Köln gegen 1899 Hoffenheim. Für das besondere Erlebnis hat der Reiseleiter und Vorsitzende des Vereins „Haus Lebenshilfe“, Herbert Born, einen Bus von „Schäfer Reisen“ gechartert.

Die Stimmung ist erstklassig, der sonst so beklagenswert heimschwache FC spielt im RheinEnergie-Stadion überraschend offensivstark. Es ist nicht das erste Mal, dass der Verein „Haus Lebenshilfe“ mit seinen Schützlingen solche Ausflüge unternimmt. Nicht immer sind Fußballstadien das Ziel, man war auch schon bei den Karl-May-Festspielen.

Aber Fußball wird besonders gerne genommen. So waren Born und die Fans aus den Nordeifelwerkstätten auch schon früher in Köln, aber auch in den Stadien Leverkusen, Kaiserslautern und „auf“ Schalke – traditionell mit einem Mechernicher „Schäfer“-Bus. Die Fußballfreunde aus den Nordeifelwerkstätten in Kall, Ülpenich, Kuchenheim und Zingsheim haben sich dabei meist Begegnungen der Ersten Bundesliga angesehen, aber auch schon ein Länderspiel.

Das ist nicht ganz billig, kostet doch allein die für behinderte Mitmenschen rabattierte Eintrittskarte 21 Euro – Nebenkosten kommen noch dazu. „Natürlich lässt sich eine solche Aktion nicht allzu oft auf die Beine stellen“. erklärt der bis vor kurzem in Mechernich lebende Herbert Born. „Aber jetzt ist es wieder soweit: Ich freue mich sehr, dass wir endlich wieder zusammen zu einem Bundesligaspiel fahren können“, sagt der Vorsitzende des Vereins „Haus Lebenshilfe“ vor dem Start bei den Nordeifelwerkstätten in Ülpenich.

Der von „Schäfer Reisen“ gestellte Bus bietet 57 Leuten Platz. Die Nachfrage war groß, der Bus ist bis auf wenige Sitze voll besetzt. Kaum fährt er los, werden schon die ersten Fangesänge angestimmt. Außerdem verteilt Herbert Born Autogramme von Harald „Toni“ Schumacher, dem ehemaligen FC-Keeper, deutschen Nationaltorhüter und heutigen Vizepräsidenten des 1.FC Köln.

Kurz bevor es ins Stadion geht, gibt es einen Zwischenstopp bei McDonalds – und Born lädt alle Mitfahrer zu Snack und Cola ein. Die Truppe ist nicht die einzige, die sich noch stärken will, aber das tut der guten Laune keinen Abbruch. Statt an Tischen und auf Stühlen, essen die Nordeifeler auf dem Bürgersteig . . .

Euskirchener Fans diskutieren

Proteste gegen DFB-Strafauflagen

. . . und werden zu Zeugen eines medienwirksamen Schauspiels: Von weitem nähern sich mit Höllenlärm Hunderte demonstrierende FC-Fans. Sie ziehen unter ohrenbetäubenden Paukenschlägen mit riesigen rot-weißen Fahnen, Bannern und selbstgemachten Schildern über die Straße. Sie machen ihrem Unmut über Strafauflagen des DFB gegen die Fans des 1.FC Köln Luft, die nach Ausschreitungen beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Monaten teilweise aus dem Stadion ausgeschlossen sind.

Der Protestmarsch sorgt bei den behinderten Fußballfans für Diskussionen; manche können die Strafen des DFB nach den gefährlichen Aktionen der Fans verstehen, andere empfinden es als ungerecht, dass auch unbeteiligte FC-Fans ausgesperrt werden.

Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hat, kann es endlich weitergehen. Die Gruppe setzt sich in Richtung Stadion in Bewegung. Doch schon bei der Ticketkontrolle wartet das nächste Hindernis: Das Sicherheitspersonal des Stadions will die für Körperbehinderte ermäßigten Tickets nicht akzeptieren und verlangt die Behindertenausweise. Unmut macht sich breit; von verfehlter Inklusion und sinnloser Bürokratie ist die Rede.

Nach einem Dialog zwischen Reiseführer Herbert Born und einigen Stadionangestellten können die Wogen jedoch geglättet werden. Der Weg ins Stadion ist frei! Und die Geduld der Eifeler soll auch belohnt werden: Es dauert nur gute 20 Minuten – und der „Effzeh“ schießt das erste Tor.

Hochstimmung nach dem

dritten Treffer des 1. FC Köln

Yuya Osako wird im Hoffenheimer Strafraum gefoult, Kapitän Matthias Lehmann sorgt mit dem verwandelten Elfmeter für gigantischen Jubel. Als Anthony Ujah zehn Minuten nach der Halbzeitpause das zweite Tor nachlegt, ist die Euphorie im ganzen Stadion zu spüren, vor allem aber, bei den Mitarbeitern der Nordeifelwerkstätten.

Dann die 70. Spielminute: Ein herber Dämpfer! Pavel Olkowski, der polnische Rechtsverteidiger in Diensten des 1.FC Köln, zieht gegen Anthony Modeste die Notbremse. Rote Karte für den Kölner - und Elfmeter für Hoffenheim. Die Euskirchener Fraktion hat das Geschehen von der anderen Seite des Stadions zwar kaum erkennen können, ist aber der Meinung, dass der Schiedsrichter einen Fehler gemacht hat.

„Olkowski passiert so etwas nicht“, ist man sich sicher. Letzten Endes stellt sich die Entscheidung jedoch als richtig heraus, Eugen Polanski sorgt mit der Verwandlung des Elfmeters noch einmal für Spannung. Dann fasst sich aber Jonas Hector ein Herz, und nach einem beeindruckenden Solo erzielt der deutsche Nationalspieler das 3:1 für die Kölner und sorgt damit unter dem Publikum für Ekstase. Dieses Tor entscheidet schließlich auch das Spiel, Anthony Modestes erneuter Anschlusstreffer kommt zu spät.

Das attraktive Spiel mit bestem Ende für die behinderten Fans sorgt für Hochstimmung auf der Rückfahrt. Als Herbert Born zum Busmikrofon greift, um sich zu verabschieden, lässt sich der heimliche Bayern-München-Fan wohl von der Euphorie mitreißen und verspricht: „Beim nächsten Mal fahren wir dann alle zusammen nach Köln zum Champions-League-Spiel gegen Real Madrid!“

Und auch wenn Peter Decker, der Werkstattleiter der Nordeifelwerkstätten in Ülpenich, mit den Worten „Europa League würde wohl auch reichen…“ noch einzulenken versucht, dürften die behinderten Fans ihn wohl beim Wort nehmen.

Im Schäfer-Bus mit 50 gehandicapten Fußballfans aus den Nordeifelwerkstätten zum Bundesligaschlager zwischen Köln und Hoffenheim – Reiseleiter und Ex-Kreispressereferent Herbert Born glättet Wogen, behebt Probleme und outet sich als Bayern-Anhänger 

Von Felix Kern

Ülpenich/Köln – „Come on FC!“ schallt es wieder und wieder durch das Stadion. Schals, Trikots, Mützen und Fahnen lassen die Menschenmassen auf den Tribünen wie ein wogendes rot-weißes Meer aussehen. Zum dritten Mal schwappt eine nicht enden wollende Laola-Welle durch das Stadion. Mit „Schäfer Reisen“ mittendrin: 50 FC-Fans aus den Nordeifelwerkstätten im Kreis Euskirchen und ihre Betreuer.

Die gehandicapten Werkstätten-Mitarbeiter aus dem Kreis Euskirchen sehen die Bundesligapartie des 1.FC Köln gegen 1899 Hoffenheim. Für das besondere Erlebnis hat der Reiseleiter und Vorsitzende des Vereins „Haus Lebenshilfe“, Herbert Born, einen Bus von „Schäfer Reisen“ gechartert.

Die Stimmung ist erstklassig, der sonst so beklagenswert heimschwache FC spielt im RheinEnergie-Stadion überraschend offensivstark. Es ist nicht das erste Mal, dass der Verein „Haus Lebenshilfe“ mit seinen Schützlingen solche Ausflüge unternimmt. Nicht immer sind Fußballstadien das Ziel, man war auch schon bei den Karl-May-Festspielen.

Aber Fußball wird besonders gerne genommen. So waren Born und die Fans aus den Nordeifelwerkstätten auch schon früher in Köln, aber auch in den Stadien Leverkusen, Kaiserslautern und „auf“ Schalke – traditionell mit einem Mechernicher „Schäfer“-Bus. Die Fußballfreunde aus den Nordeifelwerkstätten in Kall, Ülpenich, Kuchenheim und Zingsheim haben sich dabei meist Begegnungen der Ersten Bundesliga angesehen, aber auch schon ein Länderspiel.

Das ist nicht ganz billig, kostet doch allein die für behinderte Mitmenschen rabattierte Eintrittskarte 21 Euro – Nebenkosten kommen noch dazu. „Natürlich lässt sich eine solche Aktion nicht allzu oft auf die Beine stellen“. erklärt der bis vor kurzem in Mechernich lebende Herbert Born. „Aber jetzt ist es wieder soweit: Ich freue mich sehr, dass wir endlich wieder zusammen zu einem Bundesligaspiel fahren können“, sagt der Vorsitzende des Vereins „Haus Lebenshilfe“ vor dem Start bei den Nordeifelwerkstätten in Ülpenich.

Der von „Schäfer Reisen“ gestellte Bus bietet 57 Leuten Platz. Die Nachfrage war groß, der Bus ist bis auf wenige Sitze voll besetzt. Kaum fährt er los, werden schon die ersten Fangesänge angestimmt. Außerdem verteilt Herbert Born Autogramme von Harald „Toni“ Schumacher, dem ehemaligen FC-Keeper, deutschen Nationaltorhüter und heutigen Vizepräsidenten des 1.FC Köln.

Kurz bevor es ins Stadion geht, gibt es einen Zwischenstopp bei McDonalds – und Born lädt alle Mitfahrer zu Snack und Cola ein. Die Truppe ist nicht die einzige, die sich noch stärken will, aber das tut der guten Laune keinen Abbruch. Statt an Tischen und auf Stühlen, essen die Nordeifeler auf dem Bürgersteig . . .

Euskirchener Fans diskutieren

Proteste gegen DFB-Strafauflagen

. . . und werden zu Zeugen eines medienwirksamen Schauspiels: Von weitem nähern sich mit Höllenlärm Hunderte demonstrierende FC-Fans. Sie ziehen unter ohrenbetäubenden Paukenschlägen mit riesigen rot-weißen Fahnen, Bannern und selbstgemachten Schildern über die Straße. Sie machen ihrem Unmut über Strafauflagen des DFB gegen die Fans des 1.FC Köln Luft, die nach Ausschreitungen beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Monaten teilweise aus dem Stadion ausgeschlossen sind.

Der Protestmarsch sorgt bei den behinderten Fußballfans für Diskussionen; manche können die Strafen des DFB nach den gefährlichen Aktionen der Fans verstehen, andere empfinden es als ungerecht, dass auch unbeteiligte FC-Fans ausgesperrt werden.

Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hat, kann es endlich weitergehen. Die Gruppe setzt sich in Richtung Stadion in Bewegung. Doch schon bei der Ticketkontrolle wartet das nächste Hindernis: Das Sicherheitspersonal des Stadions will die für Körperbehinderte ermäßigten Tickets nicht akzeptieren und verlangt die Behindertenausweise. Unmut macht sich breit; von verfehlter Inklusion und sinnloser Bürokratie ist die Rede.

Nach einem Dialog zwischen Reiseführer Herbert Born und einigen Stadionangestellten können die Wogen jedoch geglättet werden. Der Weg ins Stadion ist frei! Und die Geduld der Eifeler soll auch belohnt werden: Es dauert nur gute 20 Minuten – und der „Effzeh“ schießt das erste Tor.

Hochstimmung nach dem

dritten Treffer des 1. FC Köln

Yuya Osako wird im Hoffenheimer Strafraum gefoult, Kapitän Matthias Lehmann sorgt mit dem verwandelten Elfmeter für gigantischen Jubel. Als Anthony Ujah zehn Minuten nach der Halbzeitpause das zweite Tor nachlegt, ist die Euphorie im ganzen Stadion zu spüren, vor allem aber, bei den Mitarbeitern der Nordeifelwerkstätten.

Dann die 70. Spielminute: Ein herber Dämpfer! Pavel Olkowski, der polnische Rechtsverteidiger in Diensten des 1.FC Köln, zieht gegen Anthony Modeste die Notbremse. Rote Karte für den Kölner - und Elfmeter für Hoffenheim. Die Euskirchener Fraktion hat das Geschehen von der anderen Seite des Stadions zwar kaum erkennen können, ist aber der Meinung, dass der Schiedsrichter einen Fehler gemacht hat.

„Olkowski passiert so etwas nicht“, ist man sich sicher. Letzten Endes stellt sich die Entscheidung jedoch als richtig heraus, Eugen Polanski sorgt mit der Verwandlung des Elfmeters noch einmal für Spannung. Dann fasst sich aber Jonas Hector ein Herz, und nach einem beeindruckenden Solo erzielt der deutsche Nationalspieler das 3:1 für die Kölner und sorgt damit unter dem Publikum für Ekstase. Dieses Tor entscheidet schließlich auch das Spiel, Anthony Modestes erneuter Anschlusstreffer kommt zu spät.

Das attraktive Spiel mit bestem Ende für die behinderten Fans sorgt für Hochstimmung auf der Rückfahrt. Als Herbert Born zum Busmikrofon greift, um sich zu verabschieden, lässt sich der heimliche Bayern-München-Fan wohl von der Euphorie mitreißen und verspricht: „Beim nächsten Mal fahren wir dann alle zusammen nach Köln zum Champions-League-Spiel gegen Real Madrid!“

Und auch wenn Peter Decker, der Werkstattleiter der Nordeifelwerkstätten in Ülpenich, mit den Worten „Europa League würde wohl auch reichen…“ noch einzulenken versucht, dürften die behinderten Fans ihn wohl beim Wort nehmen.