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Voll, aber nicht zu voll!

12.12.2012


Voll, aber nicht zu voll!

Stadtverwaltung Mechernich kontrolliert nach Beschwerdeanrufen vermehrt ÖPNV-Linien im Stadtgebiet – Maximale Beförderungszahlen werden nicht erreicht – Erster Beigeordneter Thomas Hambach: „Sitzplatz für jeden nicht bezahlbar“ -  Machen sich einige Pennäler „extra breit“? – Temporäre Probleme bis Ersatz für einen ausgebrannten Doppelstock-Bus da ist

Mechernich – Dass die Busse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) der Stadt Mechernich zu Zeiten der Schülerbeförderung morgens und mittags voll sind, kann auch der Laie von außen beurteilen. „Zumal es ja auch keinen Schülerspezialverkehr mehr gibt, sondern der Schülertransport in den regulären Linienverkehr integriert ist“, wie Erster Beigeordneter Thomas Hambach erklärt. Ob sie aber „zu voll“ sind, das bedarf der amtlichen Feststellung, denn es gibt exakte gesetzliche Vorgaben, was sein kann und was sein darf.

Da sich Elternbeschwerden über „zu volle“ Busse nach den Herbstferien häuften, entschloss sich die Stadtverwaltung, verstärkt zu kontrollieren und nachzuzählen. Aber sowohl bei einer angemeldeten Kontrolle mit Schäfer-Reisen-Geschäftsführer Guido Bauer als auch bei unangemeldeten Kontrollen zuvor, konnten Willi Göbbel, der Teamleiter Schulverwaltung, und sein Fachbereichsleiter Holger Schmitz keine beanstandungsfähigen Umstände antreffen.

Es wurden beispielsweise auf der Strecke Antweiler/Wachendorf-Weiler-am-Berge-Holzheim/Harzheim um die 115 Fahrgäste gezählt. Selbst wenn alle 134 Fahrkarteninhaber auf dieser Strecke an Bord des Gelenkbusses gewesen wären, so die städtischen Kontrolleure, wäre die maximale Kapazität des Busses von 153 Fahrgästen nicht erreicht worden.

„Manche Eltern gehen möglicherweise davon aus, dass ihr Kind einen Sitzplatzanspruch hat, aber das ist nicht der Fall“, konstatierte Holger Schmitz nach der Zählung am Busbahnhof des städtischen Schulzentrums. Busse, Bahnen und Straßen- sowie U-Bahnen in den Großstädten seien zu den Stoßzeiten des ÖPNV am Rand ihrer Kapazitäten. Von solchen Verhältnissen sei man im ländlichen Mechernich trotz voller Busse weit entfernt.

Erster Beigeordneter Thomas Hambach, der Stellvertreter von Verwaltungschef Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der ebenfalls bei der Kontrolle vor Ort dabei war, sagte, dass ein ÖPNV, in dem auch zu Schülertransport-Stoßzeiten jeder Fahrgast einen Sitzplatz beanspruchen könnte, unbezahlbar sei. Holger Schmitz: „Das wäre doppelt so teuer.“

Deshalb müssten die Fahrgäste aus Höflichkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme, aber auch zwangsläufig im Interesse der Stadt und der Steuerzahler zusammenrücken. „Es ist eng, aber die Schüler sind keinesfalls wie die Heringe zusammengepfercht“, konstatierte Holger Schmitz am letzten Einsteigeort Harzheim. Und: „Im vergangenen Schuljahr hat es nicht eine Beschwerde wegen zu voller Busse gegeben, seit den Herbstferien 2012 aber zeitweise sehr viele.“

Nun seien aber weder die Busse kleiner, noch die Zahl der zu befördernden Schüler höher geworden, so Guido Bauer. Auf der jetzt kontrollierten Strecke werde allerdings vorübergehend statt vorher eines doppelstöckigen Busses mit 100 Sitzplätzen und 35 Stehplätzen ein Gelenkbus mit 60 Sitzplätzen und 93 Stehplätzen eingesetzt.

Gegen den geschwundenen Beförderungskomfort habe sich offenbar Widerstand organisiert, so Guido Bauer: „Man stellt sich sehr luftig auf anstatt aufzurücken und Platz zu machen. Das signalisiert nach draußen, dass der Bus bereits überfüllt ist und nicht alle reinpassen.“

Das könnte nach Bauers Informationen mit dem Schülerticket zusammenhängen, für das die Eltern seit diesem Schuljahr sechs Euro monatlich fürs erste und drei Euro im Monat fürs zweite Kind selbst beisteuern müssen. Viele Fahrgäste verbinden damit nun einen Anspruch auf Sitzplatzbeförderung. Tatsächlich ist aber mit dem Eigenanteil die Nutzung des Schülertickets rund um die Uhr im gesamten VRS Gebiet also auch für Fahrten nach Köln und Bonn abgedeckt.

Das Problem auf der Strecke Antweiler-Harzheim-Mechernich wird sich nach Aussage des Unternehmens spätestens Ende Januar von alleine lösen, weil „Schäfer Reisen“ dann nach einer Ersatzbeschaffung wieder einen Doppelstöcker einsetzen könne. Bauer: „Dann herrschen auf der Strecke wieder die alten, offenbar akzeptierten Verhältnisse.“

Es gebe eine einzige weitere Strecke, auf der Probleme mit sich breitmachenden Pennälern aufgetreten seien, nämlich die Kallmuther-Bergheimer Route.“ Einmal blieben dort Schüler an der Haltestelle stehen oder gingen nach Hause, als ein Fahrer alle Fahrgäste aussteigen und wieder neu einsteigen lassen wollte, um den Platz besser auszunutzen.

Seither achte man personell darauf, dass auf den beiden ÖPNV-Strecken pädagogisch versierte Fahrer eingesetzt werden, die von den Kids akzeptiert werden. Schäfer-Geschäftsführer Guido Bauer: „Wenn solche anerkannten Fahrer an Bord sind, gibt es interessanterweise keine Platzprobleme.“

pp/Agentur ProfiPress